Ein Steig, der von vielen als Dessert zum Währingersteig betrachtet wird, obwohl der Ganghofersteig eigentlich der schwierigere ist. [Nachtrag 2011: Inzischen wurde der untere Teil angeblich mit Drahtseil versichtert. Meine Bewertung und die folgende Beschreibung beziehen sich noch auf den vorherigen Zustand.] Der Zustieg zum Ganghofersteig erfolgt über den Zischkasteig. Weil der untere Zischkasteig mühsam ist, steigt man vom Währingersteig kommend meistens über den Drobilsteig zur Herrgottschnitzerhütte auf und dann über den Zischkasteig ein Stück ab. Auf der Steilwiese unterm Wandfuß quert ein Steiglein hinüber zum Ganghofersteig. Dieses Steiglein ist mit roten Punkten markiert, und die Abzweigung vom Zischkasteig ist am Fels angeschrieben.
Dieses Steiglein führt jedoch nicht zum Einstieg des Ganghofersteigs, sondern zu seiner Mitte. Nur die wenigsten wissen, dass der Ganghofersteig auch einen unteren Teil hat. Um zum tatsächlichen Einstieg zu gelangen, müsste man den ausgetretenen Pfad schon vor der Futterstelle bei folgender Kennzeichnung verlassen und sich hangabwärts halten.
Der Pfeil ist kein Versehen!
Weil das Gelände hier sehr steil und voller Dornenbüsche ist, empfiehlt es sich, den Zischkasteig überhaupt erst viel weiter unten zu verlassen, weglos, am besten am unteren Ende der Wiese. So erreicht man schließlich eine schwache Steigspur mit roter Punktmarkierung. Dieser Steig führt in den Wald, wo er sich verliert (wahrscheinlich benutzen ihn Kletterer für den Zustieg zum Wandeck-Klettergarten), während die roten Punkte aufwärts, an einem Wegweiser vorbei, zu den ersten Versicherungen leiten, oder besser gesagt zu deren Überresten.
Holzwegweiser an Baum
rechts vorne vermutlich Reste alter Sicherungen, vielleicht war hier mal eine Leiter
Diese kleine Wand kann man leicht umgehen. Das trifft auch auf die folgende Wand zu. Sie ist steiler, höher und etwas ausgesetzt. Die 3 Trittstifte sind zwar noch intakt, aber sie sind weit voneinander entfernt (C/D bzw. 1+), so dass man auch grasige Tritte am Fels benutzen muss. Selbstsicherung mit Klettersteigset ist hier nicht möglich.
die (umgehbare) Schlüsselstelle
Wer hier glücklich drübergekommen ist, kommt an der Stelle an, die die meisten für den Einstieg halten.
Auch diese Gedenktafel rechts vom "Einstieg" wird meistens übersehen.
Nach 2m in leichter Kletterei (1) erreicht man mit Hilfe von 2 weiteren Trittstiften die kleinen Klammern. Der Bereich mit den Klammern ist senkrecht und kraftraubend (C). Die Klammerabstände sind wahrscheinlich zu groß für Personen unter etwa 165 cm.
der anstrengendere Abschnitt mit den Klammern
Wo die Klammern aufhören, beginnt das Stahlseil, auf das man sich trotz der rostigen Verankerungen verlassen muss.
Beginn des Stahlseils
Hier immer noch steil über Felstritte zum Steigbuch.
Der Eintrag ins Steigbuch ist von unten her schwierig, weil man keinen guten Stand hat. Oben hat man einen guten Stand und kann sogar den Rucksack abstellen, dafür muss man aber weit runtergreifen und etwas schwierig mit einer Hand die Kassette öffnen, das Buch rausnehmen usw. und dabei aufpassen, dass weder Buch noch Schreibstift abstürzen. Am schwierigsten ist es, die Kassette wieder zu schließen.
Der Steigbucheintrag ist ein Geschicklichkeitstest.
Der Rest der Steiges ist einfach (A, dann 1-).
Ende der Stahlseilversicherung
Nach ein paar Metern steht man vor der Herrgottschnitzerhütte.
grün=Zischkasteig, rot=Ganghofersteig