Ich mag Steig- und Gipfelbücher sehr. Auch auf den verlassensten Wegen und Gipfeln fühlt man sich damit nicht ganz einsam, man kann sich die Gedanken anderer ansehen, und manchmal findet man unerwartet die Eintragungen von Freunden und Bekannten. Und andersrum kann man anderen seine eigenen Gedanken zu dem Steig oder Berg mitteilen, und man kann "beweisen", dass man dort war, es geschafft hat.
Im Hochgebirge sind diese Bücher außerdem eine Hilfe für die Bergrettung, da sie nachschauen kann, ob ein Vermisster schon dort war bzw. welchen geplanten Weiterweg er eingetragen hat.
Der Buchbehälter sollte an einer Stelle deponiert werden, wo er möglichst leicht gefunden werden kann. Bei Gipfelkreuzen wird er üblicherweise in etwa 1m Höhe am senkrechten Balken montiert. Je niedriger, desto größer ist die Gefahr, dass Schmelzwasser eindringt.
Steigbücher werden oft in Nischen deponiert. Sie sind Schneeverwehungen ausgesetzt, und besonders in Mulden kann sich bei der Schneeschmelze oder bei starkem Regen das Wasser sammeln. Man sollte darauf achten, dass neugierige Tiere sich nicht zu leicht am Behälter zu schaffen machen können oder zumindest nicht dazu verleitet werden. Einige Steine davor können schon helfen. Damit Menschen das Buch bemerken, ist es oft am Fels angeschrieben ("BUCH"). Auf ausgesetzteren Steigen ist der Behälter oft über eine Kette an einem in den Fels geschlagenen Haken befestigt. Wenn der Haken ausbricht, verabschiedet sich das Buch in die Tiefe. Aber auch wenn er hält, müssen die Besucher aufpassen, dass ihnen das Buch nicht entgleitet. Oft liegen unter der Felswand viele alte Kugelschreiber...
Weniger bei Steig-, mehr bei Gipfelbücherm kommt oft auch eine Befestigung an Bäumen vor. Nachteil ist, dass sie leicht übersehen werden können, weil dort niemand damit rechnet.
Höhlenbücher sollten in einem trockenen Höhlenteil gelagert werden, da in feuchten Höhlenteilen eine Lufttrocknung unmöglich ist. Ist das Buch einmal feucht, wird es vom Schimmel gefressen. Ein wasserdichter Behälter kann helfen, aber sobald es jemand herausnimmt um sich einzutragen, ist es trotzdem der Nässe ausgesetzt. In manchen Höhlen ist dagegen kaum was zu machen, hier sollte man vielleicht auf Höhlenbücher ganz verzichten.
Der klassische Behälter ist eine Eisenkassette. Eisen korrodiert, daher kriegen die Behälter früher oder später Risse, durch die Wasser eindringt. Kunststoff ist witterungsresistenter, aber anfällig gegen Steinschlag. Eine eher neue Art von Gipfelbuchbehältern sind Gurkengläser (bzw. Honiggläser u.dgl.) und die verschraubbaren Plastikdosen (z.B. Hoher Relhof, s'versteckte Steigerl).
Ein Geocache ist ein Behälter mit einem "Logbuch" (oft aus Platzgründen nur ein Zettel) und meist auch ein paar kleinen Gegenständen (Figuren etc.), von denen jeder Besucher einen gegen einen selbst mitgebrachten tauschen kann. Geocaching beschränkt sich nicht auf Berge, sondern es sind Geocaches auch mitten in Städten versteckt, z.B. an Gebäuden. Ich lehne Geocaching aus mehreren Gründen ab:
Berg | Steig | Kommentar |
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Kleiner Anninger (Höhenpunkt 496m) | westlich vom Phönixberg | |
Phönixberg | höher als der HP 496m und daher manchmal als eigentlicher Gipfel des Kleinen Anningers angesehen | |
Alexandraberg | mit Kreuz und Bank ("Lieblingsplatz von Karl") | |
(Anningermassiv) | Mödlinger Klettersteig | |
(Anninger) | Gumpoldskirchener Klettersteig | in der Felswand oberhalb der Weingärten am Kalvarianberg |
Steinplattl | ||
Steinplattl | markierter Wanderweg | aufgelassen und durch Gipfelbuch ersetzt, nur noch Reste der Kassette vorhanden |
Hengstl(berg) | ||
Rossgipfel | der fabulose Bruno, der mehrmals täglich auf seinen Wanderrunden vorbeikommt, ist am ehesten vormittags anzutreffen | |
(bei Haneflandeck) | markierter Wanderweg | Barbarabild am Wegkreuz zwischen Sagberg und Winkelberg |
Parapluiberg | schönes, sonniges Plätzchen | |
Gaisberg | Zuweilen fälschlich "Geißberg" geschrieben. Kreuz und Buch findet man auf einem verwachsenen Nebengipfel. | |
Hoher Ge | Vorgipfel des Mitterbergs (welcher vor Ort als K2 bezeichnet ist) bei Wassergspreng | |
Predigerstuhl | Gipfelbuch am einem Baum vorm Felsen (oben ein Kreuz). An einem Wegweiser als "Gedenkstein" angeschrieben. | |
Hoher Relhof (= Großer Sattelberg) | nordwestlich von Gießhübl | |
Sperkhermstein | zwischen Gießhübl und Großem Sattelberg | |
Speichberg | ||
Feuerstein(berg) | ||
Hirschenstein | bei St. Corona am Schöpfl; ebenso wie der benachbarte Gr. Hollerberg (diesen besser auslassen) mit Unterholz, Dornensträuchern und Brennnesseln verwachsen | |
Kohlreith(berg) | Bei einer Aussichtsplattform etwas nordöstlich vom Gipfel. Der in manchen Karten eingezeichnete Aussichtsturm existiert nicht. | |
Sooßer Lindkogel | Nicht am Gipfel, aber am Ostrücken gibt es ein Kreuz mit einigen Bänken, Sesseln und einem Tisch. In einer Bank (Haasenbankerl) ist ein Fach mit Gipfelbüchern. | |
Badener Turm | Kletterfelsen (schwierig), dieser steht entlegen im Wald am SSW-Hang des Badener Lindkogels | |
T(h)alhofer Grat | Kletterfelsen am Fuß des Peilsteins |
Hohe Wand: Hier gibt es kein Gipfelbuch (außer auf dem Baumgartnerturm, erreichbar über gut mit Haken abgesicherten 2er, und dem Däumling, einem Felsen (3+) zwischen Hanselsteig und Brünnlries), aber unzählige Steigbücher. Jene auf den markierten Steigen bis zum 2., tw. 3. Schwierigkeitsgrad und den versicherten Klettersteigen erwähne ich in meinen einzelnen Steigbeschreibungen. Manche Steigbücher auf selten bis gar nicht mehr begangenen Steigen sind verschollen.
Flatzer Wand: Kein Gipfelbuch, Steigbücher auf E60, Doppelsteig und Fürststeig. Details siehe hier.
Gösing: Gipfelbuch am Aussichtsplatz (siehe hier) und diverse Höhlenbücher am Westhang.
Dürrenberg: Bei Schrattenbach. Gipfelkreuz, Bänke und Tische (wegen Veranstaltungen mit Pfarrer). Nicht viel Aussicht vom Gipfel, aber recht sonnig und schön.
Schober: Der südwestlichste Zipfel der Dürren Wand. Schönes Gipfelkreuz. Auf dem Weg viel Aussicht, am Gipfel weniger. Oft windig.
Größenberg: Gemeint ist der Größenberg bei Muthmannsdorf. Gipfel mit Rastbank, das Gipfelkreuz mit Buch steht nicht am Gipfel, sondern etwa 5min NNO. Prächtige Aussicht über die Neue Welt zur Hohen Wand.
Handlesberg: Gipfelbuch. Empfehlenswert in Verbindung mit dem Falkenstein (ohne Gipfelbuch, aber mit Kreuz, Bank/Tisch und wunderbarer Aussicht).
Streimling: Einige zusammengeheftete Zettel in kleinem Glas am Gipfelsteinmann. Für den Fall, dass sie schon vollgescrieben sind, am besten weitere zusammengeheftete Zettel (Format max. A7!) mitnehmen.
Atzberg: Gipfelbuch in einem Glas an einem Baum.
Jochart: 2 Haasenbankerln mit Gipfelbuch in der Lade, außerdem Thermometer, Karte, Schnapsflasche usw. Sehr nett gemacht!
Lindenstein: Gipfelkreuz mit -buch auf dem schönen und aussichtsreichen Gipfelfelsen (1-) nördlich der Lindensteinhütte nördlich vom Hainfelder Kirchenberg. Auf diesem gibt es ein Hüttenbuch in einem Nebenhäuschen (Winterraum) der Hainfelder Hütte.
Großer Neukogel: Kreuz mit Gipfelbuch am Hauptgipfel (= der westliche der beiden Gipfel). Markierter Weg von Gutenstein zum Gipfel gut markiert und sehr schön (lichter Föhrenwald mit viel Erika), auf der Ostseite das Gegenteil.
Hochstaff: Auf den Gipfel führen 2 nicht in den Wanderkarten eingezeichnete Steige: ein unmarkierter von Süden und ein spärlich mit orangeroten Punkten markierter von Norden. Man kann mit dem Auto bis 1020m Höhe (Ebenwald) rauffahren, empfehlenswert ist aber auch ein Aufstieg von Kleinzell durch den Schneidergraben (schöne, lange Klamm) und Abstieg über die blaue Markierung (durch Zeißelalm) - im untersten Teil ein gut gemachter Waldlehrpfad.
Gaisstein: Die Gipfelbücher (das aktuelle und die älteren) liegen ebenso wie alkoholische Getränke im Fach unterm Gipfelbankerl. Schöne Aussicht. Es gibt mehrere Aufstiegsmöglichkeiten:
Ninegrat: Zwischen Gaisruck (Geißruck) und Atzsattel erhebt sich ein nach N senkrecht abfallender Kamm. Über ihn ist ein Steig markiert, im W kurz ausgesetzt SG 1, sonst unschwierig. Am höchsten Punkt dieses Kammes befindet sich ein Steigbuch.
Groldenkogel: Östlich von Furth ist ein Berg mit schönen Dolomitfelsen auf der Südseite. Auf einer Felskanzel 10 Hm unterm Gipfel steht eine Aussichtsbank mit Schnaps- und Buchkassette. Die Schnapsflaschen sind derzeit (Jul 2010) leer.
Kienstein: Gipfelbuch. Schöne Aussicht und Alpenblumen. Am einfachsten ist der Zugang von S an der O-Seite des lästigen N-S-verlaufenden Wildzaunes entlang.
Spitzbrandkogel: Gipfelkreuz mit 2 Gipfelbüchern (verschiedene Hinterleger), darin interessante Infos über die namensgebende dreieckige Wiese. Der Gipfelbereich selbst ist aussichtslos, in düsterem Wald.
Wieserspitz: Der Wieserspitz ist der nördliche Vorgipfel eines namenlosen Berges. Gipfelkreuz mit -buch. Wegen stellenweiser Rodung etwas Aussicht nach Lilienfeld. 2 Gehminuten westlich am Ende der Forststraße Aussicht nach Traisen.
Pfarrkogel: Auf dem Gipfelplateau gibt es mehrere Erhebungen. Das Gipfelkreuz mit -buch steht etwas versteckt am SW-Zipfel des Plateaus.
Steinereben: Hüttenbuch in der Fromwaldhütte (Unterstandshütte von Jägern, offen für Wanderer)
Balbersteine: Die Gipfelbuchdose konnte ich nicht finden, wahrscheinlich hat sie den Weg in die Tiefe angetreten. Das Gipfelbuch auf dem Balbersteinturm (Kletterei 3+) dürfte noch existieren. Der sehr aussichtsreiche Mühlstein, in manchen Karten als der Gipfel der Balbersteine eingezeichnet, wird in Wahrheit nicht mehr zu diesen gezählt und hat kein Gipfelbuch.
die "einsamsten 7 Tausender der Wiener Hausberge": Hans Wohlschlager + Familie deponierten auf 7 selten besuchten Tausendern Gipfelbücher, und zwar in Gurken-/Honiggläsern, die sie an Bäume gehängt haben. Bei diesen Gipfeln handelt es sich um:
Zu den Mürzsteger Alpen gehören außer steirischen auch niederösterreichische Berge. Wegen der großen Distanz habe ich in den Mürzstegern bisher kaum Touren unternommen. Daher ist diese Liste nur ein Fragment.
Schauerstein: Auf der Schneealpe. Gipfel (Kreuz und Buch) etwas schwer zu finden.
Großer Sonnleitstein: Kreuz und Buch. Weite Aussicht. Aufstiegswege ungepflegt und verwachsen.
Plannerwarte: (Auch Planerwarte geschrieben.) kleine Aussichtswarte mit Blick auf St. Aegyd. Die Warte steht auf einem Vorgipfel des mehrgipfeligen Weyerkogels.
Was für uns Wiener der Wienerwald und die Gutensteiner Alpen sind, das sind für die westlichen Niederösterreicher die Türnitzer Alpen. Im Norden sanfte Flysch-Hügel, im Süden hohe Kalkstöcke. Wie bei den Mürzstegern habe ich wegen der großen Distanz erst einen kleinen Teil der Türnitzer Alpen besucht. Was ich gesehen habe, war aber überwiegend sehr schön und gepflegt.
Lorenzipechkogel: Gipfelkreuz mit -buch und am Südgipfel die Schneerosenwarte (Aussichts-Pavillon) ebenfalls mit Gipfelbuch. Siehe meinen Bericht auf gipfeltreffen.at.
Hohenstein: Gipfelkreuz mit Buch, gleich neben dem Otto-Kandler-Haus. Es gibt ein schönes Aussichtsplatzerl 1 Gehminute nordwestlich von diesem.
Türnitzer Höger: Hüttenbuch im Notraum der Türnitzer Hütte. Neben dieser ein Gipfelkreuz. Schöne Aussicht.
Paulmauer: Gipfelkreuz mit -buch. Schöne Aussicht nach W.
Gipfelbücher auf Krummbachstein und Mittagstein, Steigbücher auf Nandlgrat (im Steigbuch Nandlsteig genannt) und Stadelwandgrat. Das Steigbuch auf dem Novembergrat existiert nicht mehr.
Gipfelbuch nur auf Törlkopf und Grabnergupf (die Kassette auf dem überlaufenen Preinerwandgipfel ist üblicherweise leer), Steigbücher auf Haid-, Königschusswand-, Preintaler-, Teufelsbadstuben-, Alpenvereins-, Jahn-Steig und wildem Gamseck, durchnässtes Steigbuch im Gaisloch, defekte (wassergefüllte) Steigbuchkassette auf Rudolfsteig; auf der Wildfährte scheint es nicht mal mehr die Kassette zu geben. Angeblich diverse Steigbücher auf alten, z.T. vergessenen Kletterrouten. "Logbuch" im originellen Schiff aus Stein am Trinksteinsattel.
Hier gibt es leider kein einziges Gipfelbuch!
Der höchte der Hainburger Berge ist der Hundsheimer Berg. Auf dem vielbesuchten Gipfel steht ein Kreuz mit Gipfelbuch. Es ist das einzige Gipfelbuch der Karpaten in Österreich. Naturschutzgebiet mit Trockenrasen und Buschlandschaft. Aussicht nach W+S.
Pilgerbuch am Michelberg.