Ein selten begangener Steig über die meist im Schatten liegenden und daher kalt und unfreundlich wirkenden Felswände orografisch links vom Naturfreundesteig. Gleich neben dem Beginn von dessen Versicherungen weist eine Blechtafel an einem Baum zum Einstieg.
Die Steigspur in den Wald wird zwar bald undeutlich, aber nach wenigen Metern ist bereits an der Felswand der eigentliche Einstieg angeschrieben.
Felsaufschrift am Einstieg
Von einem Baum beim Einstieg ist ein lose befestigtes Seil mit unbekanntem Zweck hinauf zum Steigbuch gespannt. Hier bekommt man einen ersten Eindruck von der Ausgesetztheit des Steiges.
Da ausgerechnet die schwierigsten Stellen sehr ausgesetzt sind, ist Partnersicherung sehr anzuraten, außer man weiß, was man tut. Die Einstiegswand (im folgenden Bild rechts unten)...
...ist steil, aber noch nicht ausgesetzt. Das ändert sich im Nu bei der nun folgenden Linksquerung.
die überhängende Wand unter der Linksquerung
Da kommt die Sanduhr (Klemmblock) in 5m Höhe am Beginn der Querung sehr gelegen.
Ums Eck herum und dabei den roten Punkten folgend steil hinauf zur Schlüsselstelle, von der ich leider kein Foto gemacht habe. Die Felswand steil und mit schlechten Tritten empor zu dem in der Literatur (Schirmer 1991) beschriebenen "senkrechten Riss", in dessen oberem Bereich keine Tritte vorhanden sind, so dass man oberhalb des Risses mit dem Knie aufsetzen muss. Danach erdig, aber schon viel einfacher den Hang rechts haltend hinauf zum Steigbuch.
Rückblick vom Steigbuch, man kommt von ganz rechts im Bild. Die Schlüsselstelle ist durch den Absatz, auf dem der Baum steht, verdeckt.
Die Steigbuchkassette (ohne Deckel!) hängt an diesem dünnen Baum. Einen sichereren Standplatz hat man an einem dickeren Baum 3m daneben.
Tiefblick
Nun nicht den roten Markierungspunkten folgen (Waldegger Kante, siehe
Behm 2007)...
Waldegger Kante
...sondern nach links durch eine offensichtlich einfachere und nicht mehr ausgesetzte schwach ausgeprägte Rinne und danach aufwärts in immer einfacheres Gelände.
Pfeilspitze = Steigbuch, A = Absatz nach der Rinne; die Wand oberhalb des Absatzes schaut hier schwieriger aus, als sie ist, siehe nächstes Foto.
Rückblick auf den Absatz (Bildmitte) und die Rinne (links).
Der Grat geht in gutmütige, schöne 1er-Kletterei über.
Hier würde man kein Seil mehr brauchen, außerdem sind diese Kletterstellen umgehbar.
Bei einem unübersehbaren Hochstand ist die Kletterei zu Ende.
Rückblick auf den oben sehr schönen und ungefährlichen Grat
der Gratrücken von der Krummen Ries aus gesehen; der Hochstand an seinem Ende ist am Foto schwer zu erkennen
Folgt man dem Rücken auf schwach ausgeprägter Steigspur weiter bergauf, so quert man nach ein paar Minuten einen Pfad, der sich links verliert, rechts aber - etwas mühsam (tw. durch Unterholz) - zum "Jagdsteig" quert (schnellster Abstieg). Am einfachsten ist es, weiter bergauf zu steigen, wo man den "Jagdsteig" am kürzesten erreicht. Er folgt dort einer rot markierten Forststraße, die nach links zur Mautstraße auf dem Plateau führt.